Tourberichte 2019

Anja

Da ich nun inzwischen schon ein Jahr begeistert Rennrad fahre, wollte ich eine neue Herausforderung meistern. Da der Cicli Club Northeim schon rechtzeitig trommelte, ließ ich mich von der Euphorie anstecken und bestätigte meine Teilnahme an der Tour d`Energie 2019 für die 45 er Strecke. Oh man, ich bin noch nie ein Rennen gefahren und war schon im Vorfeld sehr aufgeregt. Im Vorfeld sind wir mit einigen des Vereins gemeinsam die Strecke ohne Zeitdruck abgefahren. Alle redeten vom „hohen Hagen“ diesen zu meisternden Berg, nun ich wollte es wissen. Die Tour im Vorfeld abgefahren und plötzlich nahte der 28.04.2019. Die Nacht davor, fragt lieber nicht😉 um kurz vor 8 haben wir die Startunterlagen abgeholt, das war unkompliziert, ging super schnell. Dann Frühstück. Lecker mit Brötchen, Rührei, Müsli, Joghurt, Obst uvm. Die Stimmung war genial. Toll wenn man weiß, dass so viele vom eigenen Verein teilnehmen und dadurch eine innere Sicherheit gegeben ist. Ich war eine von 3 Frauen, die gemeinsam in der Gruppe fahren wollten. Um 10 Uhr stand der Fototermin an und dann gingen wir gemeinsam in Startblock E, unabhängig von den Anmeldedaten, war wirklich unkompliziert. Da ich grundsätzlich überwiegend im hochpulsigen Bereich unterwegs bin, war mein Puls unmittelbar vor dem Start bei 135. Egal, keep smiling und los ging es. Adrenalin pur. Wahnsinn, ich war total geflasht und hochmotiviert. Unsere Männer schauten stets, ob wir 3 Frauen das gewählte Tempo gut mithalten konnten und wir gaben Handzeichen, je nach Befindlichkeit. Es kam 1 Berg, noch ein Berg und einige weitere Anstiege, die wir gemeinsam gut meisterten. Hach wie toll, dass wir nicht alleine fahren müssen und unsere Leute vom Verein, vor, neben und hinter uns haben. Ein großartiges Gefühl! So Tempofreigabe beim Bergsprint Am hohen Hagen. Die Männer fuhren vorneweg und wir 3, Sandra, Kirsten und ich blieben zusammen. Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich schreibe, wie toll ein Verein mit gemeinsamen Frauenaktivitäten wie diese ist. Wir bestärkten uns mit einsilbigen Lauten, Mimik und schwupps waren wir oben. Die Zuschauer am Rand, von denen wurde mir oft berichtet aber alles live zu erleben, der helle Wahnsinn. Danke für Eure Hilfe, ich meine hier die Zuschauer, aber auch danke an unsere Vereinsmädels und Jungs! Bergziel erreicht, 1/8 Sekunde was getrunken und weiter ging es. Bergab, immer schön lächeln, es hieß es würden Fotos gemacht. Die weitere Fahrt war einfach unbeschreiblich!!! Sascha hat abwechselnd mit Jürgen und Rainer Tempo gemacht und wir, gut trainiert von unseren vielen mittwochs Trainings, fuhren im Windschatten mit. SUPERKALIFRAGILISTISCHEXPIALIGETISCH😊 Gemeinsam überholten wir etliche Single Fahrer und dadurch, dass wir durch unser gelbes CICLI Trikot aufgefallen sind und zu 8. die restlichen etwa 20 km im Verbund beschleunigten, wurden von Zuschauern häufig Fotos gemacht. Wir Frauen kamen uns wie die „Profis“ vor, stellten wir zeitgleich fest. Dann formatieren, wir wollten nebeneinander in das Ziel fahren. Ich habe einfach mitgemacht und schon war das Ziel in Sichtweite. Mir standen wirklich Tränen in den Augen, als wir fast nebeneinander in das Ziel fuhren. Die Zuschauer klatschten begeistert und ich konnte diesen „GLÜCKSMOMENT“ hautnah genießen. Ich erlebe ihn gerade wieder, wenn ich diese Zeilen schreibe. Toll, toll, toll! Danke an unseren engagierten Verein, der mir dies aufregende Erlebnis beschert hat!!!

Rüdiger

Endlich war es wieder so weit. Nach 3-jähriger, tw. recht verhaltener Teilnahme des Cicli-Clubs, wurden für die diesjährige Veranstaltung 18 Ciclis gemeldet - 6 für die 100er und 12 für die 45er.

Mir als Teilnehmer der 45er Gruppe hat die Runde viel Spaß bereitet. Die vorher angedrohten Wetterunbillen blieben aus – Gott sei Dank. Wie vor dem Start besprochen, sind 9 Teilnehmer auch als Team in einer Gruppe gefahren. Das Erreichen einer persönlichen Bestzeit stand nicht auf der Prioliste. Wir wollten etwas gemeinsames erreichen Im Schutz der Gruppe waren die Anstieg Richtung Bördel und auch der Hohe Hagen gefühlt nicht so schlimm, wie vorher theoretisch ausgemalt.

Auch die kurze Sammelpause am Hohen Hagen tat sehr gut. Die Reststrecke nach Göttingen ging sehr flott. Die geordnete Zweierreihe saugte noch weitere Teilnehmer auf.
Vor dem Ziel haben wir uns zu einer breiten Reihe formiert und sind mit einem breiten Grinsen durch das Ziel gesaust. Das war der Höhepunkt und unser gemeinsamer Wunsch erfüllt.

Tolles Team – Danke!

Martin

Zum 3. Mal eine Teilnahme an der TDE
Morgens mit dem Auto zum Frühstück in die Sparkassenarena.
Gestärkt zum Fotoshooting mit Starfotograf Hubert.

Um 10:30 im Block B mit Jacky gestartet und recht flott Bördel erledigt. Schnell runter nach Dransfeld und dann der Hohe Hagen. Auf der Abfahrt eine schnelle Gruppe erwischt.
Im Ziel bin ich gerade noch glimpflich an einem Unfall vorbei geschlittert. 3 Radsportler hatten sich verhakt. Es gab wohl einen schwerer Verletzten.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Ist sicher eine Wiederholung wert.

Thorsten

100 km ohne viel Training ?????

Nachdem es letztes Jahr kurzentschlossen auf die kurze Runde der TdE ging, wollte ich dieses Jahr wieder die 100km unter die Reifen nehmen. Dieser Entschluss stand früh fest, ein paar Mitstreiter waren schnell gefunden.

Ebenso die innerliche Ansage: Dieses Frühjahr Vollgas beim Training...... und dann ganz easy die TdE rocken. Wie es dann eben so ist, wollte/sollte/ konnte das Training nicht in der Intensität stattfinden wie es geplant war. So standen nur ca. 1200 km bei Strava im Profil...

Karfreitag stand die Generalprobe auf der ToDo Liste, und wir machten uns zu fünft auf die Strecke. Lief auch erst sehr gut, bis die ersten Anstiege kamen..... Da zeigte sich dann schnell, dass wenig Training, die noch vorhandene Winterfigur und eine Portion Heuschnupfen keine geile Kombination für Bergsprints sind.

Ansonsten lief es gut, und mit dem Wissen konnte ich beruhigt in die letzte Woche vor der TdE starten.

Am Renntag war es dann der normale Ausnahmezustand ;-). Rad ins Auto, in der S-Arena frühstücken, die Frage „was ziehe ich bloß an“ (es war saukalt den Morgen); Rad zusammenbauen und bei der Testfahrt nicht überfahren werden; Fototermin; noch mal Umziehen, und dann langsam den Startblock suchen.

Ich entschloss mich einen Startblock nach hinten zu wechseln, um mit Maik und Karsten zu starten. Beste Idee den Morgen.

Vom Start weg schnelles Tempo, wir konnten dennoch ziemlich zusammenbleiben, bis eben die ersten Anstiege kamen. Dort verlor ich den Anschluss, konnte Bergab allerdings durch Erdanziehungskraft und Technik wieder aufschließen um sie dann schließlich vor Hann. Münden endgültig zu verlieren.

In guten Kleingruppen ging es weiter, es wurde sogar die Führung gewechselt, immer noch gutes Tempo und genug Kraft in den Beinen.

Nach ein paar kleinen Tourette Anfällen war der Bramwald überwunden und es ging flott weiter Richtung Dransfeld. Dort war ich erst alleine im Wind unterwegs, was viele Körner gekostet hat, bis mich eine Gruppe eingesammelt hat, bei der ich mich wieder ein bisschen erholen konnte.

Den hohen Hagen musste ich mich dieses Jahr echt hochquälen, da ging fast nix mehr..... ein paar die mich überholten sprachen mir Mut zu, aber wer will das in diesem Moment hören?

Bergab lief es dann wieder wie an der Schnur gezogen, und es ging in einer Kleingruppe mit einem richtigen Tier an der Spitze Richtung Gänseliesel. Es wurden noch mal richtig Plätze gutgemacht und im Ziel standen dann

3:09:34 h und ein Schnitt von 31,64 km/h im offiziellen Bericht.

Ich bin rundum zufrieden mit dem Rennen, und nächstes Jahr fallen die 3h..... geplant ist es jedenfalls.

Maik

Mit ca. 460km Jahreskilometern auf dem Rennrad in den Beinen ging es in diesem Jahr zur Tour d'Energie auf die 100er Runde. Ausgeruht mussten die Beine also sein. Bei der Testfahrt am Karfreitag in der Woche zuvor war nach halber Strecke der Ofen aus. Kein Druck mehr auf die Pedalen bekommen.

Zur Tour dann eine kleine Umstellung vorgenommen: statt Wasser war nun eine Isodrink-Mische in den Trinkflaschen und die Müsliriegel wurden durch Gels ersetzt. Super Idee, wie sich herausstellen sollte.

Beim Start standen dann vier Ciclis in Block C. Direkt nach dem Start und bis zu den ersten Anstiegen immer Blickkontakt zwischen Karsten, Thorsten und mir. Sebastian haben wir nicht gesehen, vermutlich war er aber nur wenige Meter hinter uns. Berghoch fiel Thorsten etwas zurück. Uns war aber seine Bergabstärke bewusst und wir sahen ihn kurze Zeit später wieder. An der Weser rollte Sebastian zu uns vor. Ein paar Worte gewechselt und er zog weiter. Gemeinsam mit Karsten den Bramwald hoch. Allerdings habe ich ihn immer vor mir vermutet und wollte zu ihm aufschließen. War immer jemand anders, niemals Karsten, der leider nicht in Cicli-Gelb fuhr. Nach der Kuppe war er wieder neben mir und ab ging es über die Dörfer und an der Auschnippe lang. Danach mit persönlicher Bestzeit den Hohen Hagen hoch... läuft.. Das ging dann auch so weiter. Keine Schwächeerscheinungen; zusammen mit Karsten in der gesamten zweiten Rennhälfte auch gut Führungsarbeit in den Gruppen übernommen. Bis zu Sebastian haben wir es allerdings nicht mehr geschafft. Hätten vielleicht gleich dran bleiben sollen...

Im Ziel dann die "Überraschung". Die ersten vier Ciclis auf der 100er Strecke haben alle an der drei Stunden Marke geknabbert.